Husten ist eines der häufigsten Symptome bei Atemwegserkrankungen. Husten ist ein schützender Reflex des Körpers und hat eine Reinigungsfunktion um die Atemwege von Fremdkörpern, Staub, Schleim und verschiedenen Krankheitserregern zu befreien. Die Lunge ist ein großes Organ, das in engem Kontakt mit der Umwelt steht. Deswegen ist die Lunge von äußeren schädlichen Einflüssen besonders betroffen. Durch Hustenreiz schützt sich die Lunge bzw. unser Körper vor schädlichen Einflüssen.
In der Praxis wird akuter Husten, der innerhalb von 8 Wochen abklingt und ein chronischer Husten, der länger als 8 Wochen besteht unterschieden. Beim jeder Husten, der länger als 8 Wochen dauert, sollte ein Lungenfacharzt aufgesucht werden, um die Ursache des Hustens genau abzuklären.
Was kann Husten verursachen?
Die häufigste Ursache des akuten Hustens sind Infektionskrankheiten wie Erkältungen und Grippe. Der Husten ist bei diesen Erkrankungen mit Abschlagenheit, Halsschmerzen und Schnupfen verbunden. Die Symptome klingen in der Regel in 3-8 Tagen ab. Allerdings kann nachher ein trockener Husten mehrere Wochen bestehen.
Besonders bei Kindern kann ein Erkältungshusten sehr lange dauern (durchschnittlich 25 Tage). Wenn hohes Fieber dazu kommt, kann sich auch eine Lungenentzündung entwickeln, der Patient soll sich unbedingt beim Arzt melden. Husten, der länger als 8 Wochen dauert, wird als chronisch bezeichnet.
Verschiedene Ursachen des chronischen Hustens sind möglich:
Auch Schadstoffe wie z.B. Staub, Gase oder Chemikaliendämpfe verursachen eine Reizung der unteren Atemwege, was zu Reizhusten führt.
Manchmal bleibt die Ursache eines chronischen Hustens trotz ausführlicher Untersuchungen unbekannt (bis zu ca. 20 %).
Wie stellt man die Ursache des Hustens fest?
Im Rahmen der Anamnese sind folgende Fragen wichtig :
Bei einem harmlosen Husten im Rahmen einer Erkältungserkrankung („grippaler Infekt“), bei der die Beschwerden innerhalb einiger Tage abklingen, sind weitere Untersuchungen meistens nicht notwendig. Ein andauernder chronischer Husten soll durch den Lungenfacharzt abgeklärt werden. Die wichtigsten Untersuchungen sind dabei die Lungenfunktion (Spirometrie) und Lungenröntgen. Bei komplizierten Fällen wird auch die Computertomographie der Lunge veranlasst. In seltenen Fällen ist auch eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) notwendig. Da die Ursache auch außerhalb der Lunge liegen kann, ist eine weitere Abklärung durch Hals-Nasen-Ohrenarzt oder einen Gastroenterologen (Magen-Darm-Spezialist) zu empfehlen.
Wie wird Husten behandelt?
Immer wenn es möglich ist, soll die Ursache des Hustens beseitigen z.B. bei Allergie das auslösende Allergen entfernen, beim Husten durch Medikamente verursacht, das Medikament zu wechseln, bei Fremdkörperaspiration-Fremdkörper zu entfernen. Wichtig ist, dass die zugrunde liegende Krankheit behandelt wird (Husten bei Asthma, COPD, Lungenentzündung, Reflux…).
Durch die Behandlung der Grunderkrankung verschwindet in der Regel auch der Husten. Bei harmlosen grippalen Infekten helfen auch Hausmittel. Salbeitee mit Honig ist ein bekanntes Hausmittel gegen Halsschmerzen und kann auch Husten beruhigen. Gegen Husten hilft auch Spitzwegerich und Thymian.
Bei akuten Atemwegserkrankungen ist es ganz wichtig, genug Flüssigkeit täglich zu trinken ,1-2 Liter, um das Verflüssigen des Schleims in den Atemwegen zu unterstützen. Am besten sind warme Getränke geeignet. Die lockern den Schleim zusätzlich. Einreiben von pflanzlichen Salben auf der Brust erzeugt Wärme auf der Brust und dadurch wird die Durchblutung gefördert und der Schleim gelöst. Dampfbäder und Inhalationen befeuchten die Atemwege und fördern damit den Abtransport des Schleims.
In der Praxis kommen hustenlösende und hustenstillende Medikamente zum Einsatz. Husten soll nicht medikamentös unterdrückt werden, bis die zugrunde liegende Erkrankung nicht erkannt ist. Bei akuten Infekten der Atemwege mit quälendem Husten kann man hustenlösende Medikamente verordnen, die die Schleimproduktion verflüssigen, sodass Schleim leichter abgehustet werden kann.
Als Wirkstoffe stehen hauptsätzlich die Wirkstoffe Acetylcystein (ACC), Bromhexin und Ambroxol im Einsatz.
Es gibt auch pflanzliche schleimlösende Mittel wie Anis, Myrtol, Pfefferminz, Eukalyptus und Thymian. Sie verstärken die Schleimproduktion und wirken krampflösend.
Pflanzliche Präparate zur Schleimlösung sind in Form von Kapseln, Tabletten, Syrup, als Balsam zum Einreiben, als Badezusatz, Teeaufguss und zum Inhalieren erhältlich. Manchmal sind hustenstillende Mittel (sogenannte Antitussiva) sinnvoll , besonders bei akuten Infektionen der Luftwege z.B. bei akuter schwerer Bronchitis. Bei solchen Zuständen kann die Schleimhaut durch quälenden Husten und häufigen Hustenattacken zusätzlich geschädigt werden. Es handelt sich um einen trockenen Husten ohne Auswurf. Besonders in der Nacht ist es sinnvoll bei trockenem quälenden Husten medikamentös zu helfen, um dem Patienten einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen.
Die wirksamsten hustenstillenden Medikamente sind Codein, Dextrometorphan, Dihidrocodein, Pentoxyverin. Wegen der Gefahr von Abhängigkeit und zahlreichen Nebenwirkungen (Verstopfung, Konzentrationsschwäche…) ist deren Einsatz begrenzt.
Als Alternative stehen pflanzliche Präparate: Spitzwegerich- und Eibischextrakte. Auch Lutschpastillen mit Emser-Salz helfen.
Manchmal werden bei bakteriellen Infektionen, die auch von Husten begleitet sind, Antibiotika verschrieben. Diese Medikamente wirken gegen die Entzündung nicht gegen den Husten. Wird der Husten durch die Behinderung der Nasenatmung ausgelöst oder verstärkt helfen Nasentropfen oder verschiedene Nasensprays. Sie sollen nur kurzfristig eingenommen werden (3-5 Tage max.).
Bei Husten hilft auch die Atemphysiotherapie. Es gibt effektive Hustentechniken, die der Patient in der Atemphysiotherapie erlernen kann. Sie helfen ihm den Schleim aus den Atemwegen richtig abzuhusten.
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