Was ist Husten?
 

Husten ist eines der häufigsten Symptome bei Atemwegserkrankungen. Husten ist ein schützender Reflex des Körpers und hat eine Reinigungsfunktion um die Atemwege von Fremdkörpern, Staub, Schleim und verschiedenen Krankheitserregern zu befreien. Die Lunge ist ein großes Organ, das in engem Kontakt mit der Umwelt steht. Deswegen ist die Lunge von äußeren schädlichen Einflüssen besonders betroffen. Durch Hustenreiz schützt sich die Lunge bzw. unser Körper vor schädlichen Einflüssen.

 
 
Welche Arten von Husten gibt es?
 

In der Praxis wird akuter Husten, der innerhalb von 8 Wochen abklingt und ein chronischer Husten, der länger als 8 Wochen besteht unterschieden. Beim jeder Husten, der länger als 8 Wochen dauert, sollte ein Lungenfacharzt aufgesucht werden, um die Ursache des Hustens genau abzuklären.

 

 

Was kann Husten verursachen?

 

Die häufigste Ursache des akuten Hustens sind Infektionskrankheiten wie Erkältungen und Grippe. Der Husten ist bei diesen Erkrankungen mit Abschlagenheit, Halsschmerzen und Schnupfen verbunden. Die Symptome klingen in der Regel in 3-8 Tagen ab. Allerdings kann nachher ein trockener Husten mehrere Wochen bestehen.

 

Besonders bei Kindern kann ein Erkältungshusten sehr lange dauern (durchschnittlich 25 Tage). Wenn hohes Fieber dazu kommt, kann sich auch eine Lungenentzündung entwickeln, der Patient soll sich unbedingt beim Arzt melden. Husten, der länger als 8 Wochen dauert, wird als chronisch bezeichnet.

 

 

Verschiedene Ursachen des chronischen Hustens sind möglich:

 

  • Chronische Bronchitis – die häufigste Ursache von chronischem Husten, ist meistens eine direkte Folge des Rauchens. Solche Patienten müssen morgens husten um ihre Bronchien zu reinigen, da die Flimmerhärchen, die normalweise Fremdpartikel abtransportieren durch Schadstoffe im Zigarettenrauch geschädigt sind.
  • Asthma – meistens als nächtliches Husten oder Husten unter körperlicher Belastung. Ein solcher Husten spricht auf übliche Hustenmittel nicht an und solche Patienten brauchen eine spezielle Behandlung gegen Asthma.
  • Lungenkrebs - kann auch die Ursache eines sich langsam verschlechternden Hustens sein . Chronischer Husten ist das häufigste  Symptom bei Erstdiagnose eines Lungentumors.
  • Allergie – kann oft die Ursache eines langanhaltenden Reizhustens sein .
  • Chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Erkrankungen der oberen Atemwege – Husten kommt nicht bei allen Patienten vor, sondern eher bei denen mit erhöhter bronchialer Empfindlichkeit.
  • Postnasal-Drip-Syndrom:  Es handelt sich um eine Überproduktion von Schleim im Bereich der Nase und Nasennebenhölen mit Abfluss in den hinteren Rachenraum, verursacht Räuspern und Reizhusten.
  • Tuberkulose – kann die Ursache eines lang anhaltenden Hustens sein und soll ausgeschlossen werden.
  • Fremdkörperaspiration (Verschlucken bzw. Einatmen eines Fremdkörpers) – meistens die Ursache von akuten Husten wird manchmal nicht erkannt und kann einen langhaltigen Reizhusten verursachen. Nicht diagnostiziert kann das zu einer Lungenentzündung führen, besonders bei Kindern soll daran gedacht werden
  • Lungenentzündung
  • Pertussis (Keuchhusten) - durch ein Baktetrium verursacht, führt zu krampfartigen Husenanfällen
  • Gastroösophagaler Reflux (Mageninhalt fließt in die Speiseröhre zurück) - ist eine sehr häufige Erkrankung, äußert sich bei manchen Refluxpatienten neben Soodbrennen und Räuspern, auch oft als Reizhusten. Beim Refluxhusten handelt sich um eine entsprechende Überempfindlichkeit des Hustenreflexes.
  • Medikamente - Manche Medikamente wie z.B. ACE - Hemmer (angiotensin converting enzyme), die gegen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingenommen werden) verursachen als Nebenwirkung bei empfindlichen Personen einen Reizhusten.

Auch Schadstoffe wie z.B. Staub, Gase oder Chemikaliendämpfe verursachen eine Reizung der unteren Atemwege, was zu Reizhusten führt.

 

Manchmal bleibt die Ursache eines chronischen Hustens trotz ausführlicher Untersuchungen unbekannt (bis zu ca. 20 %).

Wann soll wegen Husten ein Arzt aufgesucht werden?
 
  • Wenn Husten länger als drei Wochen anhält
  • Bei einem eitrigen oder blutigen Auswurf
  • Wenn Husten von Fieber begleitet ist
  • Wenn sich der Charakter des Husten ändert, besonders bei Rauchern (hustet mehr, hustet anders, Blut im Auswurf)
  • Wenn der Patient an einer chronischen Lungenerkrankung leidet und es gleichzeitig zu einem akuten, hartnäckigen Erkältungsinfekt kommt
  • Wenn der Patient an einer schwerwiegenden chronischen Begleiterkrankung leidet wie z.B. Diabetes, koronare Herzkrankheit, Nierenerkrankung…
  • Wenn der Patient eine immunsuppressive Therapie erhält z.B. wegen eines Tumorleidens oder wegen rheumatoider Arthritis , auch nach Lungentransplantation…
  • Bei Patienten hohen Alters

 

 

Wie stellt man die Ursache des Hustens fest?

 

Im Rahmen der Anamnese sind folgende Fragen wichtig :

  • Handelt sich um einen trockenen Husten oder wird Schleim produziert?
  • Wenn schleimig – Wie sieht der Schleim aus (Farbe, Blutspuren…)
  • Wie lange dauert der Husten schon?
  • Wann tritt der Husten auf (z.B. morgens bei chronischer Bronchitis) Saisonal draußen in der Natur (Pollen oder Gräserallergie), oder bei Katzenkontakt kann Hinweis auf Katzenallergie sein…
  • An welchen Begleiterkrankungen leidet der Patient ?
  • Nimmt der Patient Medikamente , die als Nebenwirkung den Husten auslösen könnten?

 

Bei einem harmlosen Husten im Rahmen einer Erkältungserkrankung („grippaler Infekt“), bei der die Beschwerden innerhalb einiger Tage abklingen, sind weitere Untersuchungen meistens nicht notwendig. Ein andauernder chronischer Husten soll durch den Lungenfacharzt abgeklärt werden. Die wichtigsten Untersuchungen sind dabei die Lungenfunktion (Spirometrie) und Lungenröntgen. Bei komplizierten Fällen wird auch die Computertomographie der Lunge veranlasst. In seltenen Fällen ist auch eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) notwendig. Da die Ursache auch außerhalb der Lunge liegen kann, ist eine weitere Abklärung durch Hals-Nasen-Ohrenarzt oder einen Gastroenterologen (Magen-Darm-Spezialist) zu empfehlen.

 

 

Wie wird Husten behandelt?

 

Immer wenn es möglich ist,  soll die Ursache des Hustens beseitigen z.B. bei Allergie das auslösende Allergen entfernen, beim Husten durch Medikamente verursacht, das Medikament zu wechseln, bei Fremdkörperaspiration-Fremdkörper zu entfernen. Wichtig ist, dass die zugrunde liegende Krankheit behandelt wird (Husten bei Asthma, COPD, Lungenentzündung, Reflux…).

 

Durch die Behandlung der Grunderkrankung verschwindet in der Regel auch der Husten. Bei harmlosen grippalen Infekten helfen auch Hausmittel. Salbeitee mit Honig ist ein bekanntes Hausmittel gegen Halsschmerzen und kann auch Husten beruhigen. Gegen Husten hilft auch Spitzwegerich und Thymian.

 

Bei akuten Atemwegserkrankungen ist es ganz wichtig, genug Flüssigkeit täglich zu trinken ,1-2 Liter, um das Verflüssigen des Schleims in den Atemwegen zu unterstützen. Am besten sind warme Getränke geeignet. Die lockern den Schleim zusätzlich. Einreiben von pflanzlichen Salben auf der Brust erzeugt Wärme auf der Brust und dadurch wird die Durchblutung gefördert und der Schleim gelöst. Dampfbäder und Inhalationen befeuchten die Atemwege und fördern damit den Abtransport des Schleims.

 

In der Praxis kommen hustenlösende und hustenstillende Medikamente zum Einsatz. Husten soll nicht medikamentös unterdrückt werden, bis die zugrunde liegende Erkrankung nicht erkannt ist. Bei akuten Infekten der Atemwege mit quälendem Husten kann man hustenlösende Medikamente verordnen, die die Schleimproduktion verflüssigen, sodass Schleim leichter abgehustet werden kann.

 

Als Wirkstoffe stehen hauptsätzlich die Wirkstoffe Acetylcystein (ACC), Bromhexin und Ambroxol im Einsatz.

Es gibt auch pflanzliche schleimlösende Mittel wie Anis, Myrtol, Pfefferminz, Eukalyptus und Thymian. Sie verstärken die Schleimproduktion und wirken krampflösend.

 

Pflanzliche Präparate zur Schleimlösung sind in Form von Kapseln, Tabletten, Syrup, als Balsam zum Einreiben, als Badezusatz, Teeaufguss und zum Inhalieren erhältlich. Manchmal sind hustenstillende Mittel (sogenannte Antitussiva) sinnvoll , besonders bei akuten Infektionen der Luftwege z.B. bei akuter schwerer Bronchitis. Bei solchen Zuständen kann die Schleimhaut durch quälenden Husten und häufigen Hustenattacken zusätzlich geschädigt werden. Es handelt sich um einen trockenen Husten ohne Auswurf. Besonders in der Nacht ist es sinnvoll bei trockenem quälenden Husten medikamentös zu helfen, um dem Patienten einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen.

 

Die wirksamsten hustenstillenden Medikamente sind Codein, Dextrometorphan, Dihidrocodein, Pentoxyverin. Wegen der Gefahr von Abhängigkeit und zahlreichen Nebenwirkungen (Verstopfung, Konzentrationsschwäche…) ist deren Einsatz begrenzt.

 

Als Alternative stehen pflanzliche Präparate: Spitzwegerich- und Eibischextrakte. Auch Lutschpastillen mit Emser-Salz helfen.

 

Manchmal werden bei bakteriellen Infektionen, die auch von Husten begleitet sind, Antibiotika verschrieben. Diese Medikamente wirken gegen die Entzündung nicht gegen den Husten. Wird der Husten durch die Behinderung der Nasenatmung ausgelöst oder verstärkt helfen Nasentropfen oder verschiedene Nasensprays. Sie sollen nur kurzfristig eingenommen werden (3-5 Tage max.).

 

Bei Husten hilft auch die Atemphysiotherapie. Es gibt effektive Hustentechniken, die der Patient in der Atemphysiotherapie erlernen kann. Sie helfen ihm den Schleim aus den Atemwegen richtig abzuhusten.

 

 

 

 

 

OÄ DR. ELISABETH LEKO MOHR

LUNGENFACHÄRZTIN & INTERNISTIN

 

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